Die als „Steinkammern“ bezeichneten Höhlenreste entstanden vor über 350 Mio. Jahren in Kalkfelsen als Teil eines mächtigen Korallenriffs. Die kleine und große Steinkammer befinden sich im Naturschutzgebiet „Erdbacher Höhlen“. Hoch am Talhang wurden von der Witterung einige fossile Teile des Erdbachhöhlensystems freigelegt und teilweise durch Abtragung zerstört.
Im Eingangsbereich der „großen Steinkammer“ finden sich große Blöcke, die auf den Einsturz eines ehemaligen Höhlenraumes hindeuten. Es sind nur kleinere Höhlengänge erhalten geblieben, die teilweise verlehmt und nicht begehbar enden.
In der 70 Meter entfernt liegenden „kleinen Steinkammer“ können ein 8 Meter langer und bis zu 4 Meter breiter Innenraum sowie eine nach außen führende Öffnung begangen werden. Die im Jahr 1884 entdeckte Grabkammer aus der Hallstattzeit wurde vor 2500 Jahren bis zur Zeitenwende genutzt. Die archäologische Erforschung dieser Höhle brachte neben Knochen, Keramikscherben und Ohrringen als Höhepunkt einen bronzenen Wendelhalsring hervor. Die Kleine Steinkammer wurde vom hessischen Landesamt für Umwelt und Geologie zum hessischen Geotops des Jahres 2015 gekürt und ist Teil des Nationalen Geoparks Westerwald-Lahn-Taunus
Die Steinkammern sind über gut befestigte Wanderwege von den Ortschaften Erdbach und Breitscheid aus erreichbar. Vom Parkplatz des Museums Zeitsprünge in Erdbach erreicht man die Steinkammern zu Fuß in ca. 15 Minuten.