Eiszeitgeologie hautnah kann man in der Ausstellung „Erfahrung Eiszeit“ erleben, im Besucher- und Informationszentrum des Geoparks in Groß-Ziethen, am Rande des UNESCO-Weltnaturerbes Buchenwald Grumsin. Hier wird die Entstehung der Landschaft und der sie umgebenden Natur erlebbar gemacht, anhand von Modellen, interaktiver Technik, Filmen und anschaulichen Erklärungen.
Den Auftakt für die Reise in die Vergangenheit, als Brandenburg noch unter dickem Inlandeis lag, bildet der Nachbau eines Gletschertunnels mit den Geräuschen von knackendem Eis – aufgenommen in einem noch heute aktiven Gletscher.
Die Ausstellung „Erfahrung Eiszeit“ untergliedert sich in zehn Themenbereiche. So erfährt der Besucher etwas zu Findlingen in unserer Region, wie diese entstanden und welchen Weg sie genommen haben. Manch einer dieser Steine birgt ein kleines Geheimnis in sich: eingeschlossene Tiere und Pflanzen.
In der Kinolounge beleuchtet der Film „Eiszeiten in Brandenburg“ die Wirkungen und Hinterlassenschaften der Eiszeiten. Nachdem das Eis sich vor ca. 11.600 Jahren nach Skandinavien zurückgezogen hat und dabei die reichhaltige Seenlandschaft des Nordens prägte, siedelten hier die Menschen − doch nicht nur sie, auch Mammuts und andere eiszeitliche Tiere.
Darüber berichtet der nächste Teil der Ausstellung. Mehr und Mehr hat sich die Natur die vom Eis freigegebenen Flächen zurückerobert. Eine große Artenvielfalt konnte sich in den letzten Jahrtausenden hier entwickeln. Auch die Biodiversität ist ein Thema dieser Ausstellung.
Im Anschluss kann sich der Besucher das Außengelände besichtigen. Vorbei am Mammut Georg, dem Maskottchen des Nationalen GeoParks Eiszeitland am Oderrand, geht es in den Erlebnisort Sperlingsherberge.
Der Aussichtspunkt an der Kiesgrube bietet einen Einblick in den aktiven Tagebau. Eine Sanderfläche, welche sich im Vorland der Pommerschen Endmoräne bildete, wird hier seit Jahrzehnten zur Rohstoffgewinnung genutzt. Informationstafeln erläutern dies vor Ort.
Angekommen im Erlebnisort Sperlingsherberge, erwartet den Betrachter u. a. der Blick auf eine Blockendmoränenpackung. Imposante Geschiebe befinden sich noch heute in der ehemaligen Abbruchkante. Bis in die 60iger Jahre des letzten Jahrhunderts wurden hier mit einfachen Mitteln Steine gewonnen, welche als Baumaterial bis nach Berlin transportiert wurden. Ein Steinschlägerbildnis erinnert daran.
Wie die Steinschläger arbeiteten und diese großen Steine spalteten, kann man in den Ihlowbergen, einem weiteren Erlebnisort, erfahren. Der Reliefbogen erinnert daran, wie hoch die einstige Endmoräne lag. Eine Vorstellung, was aus diesen Steinen dann entstanden ist, zeigen Mauer- und Pflasterbeispiele.
Öffnungszeiten:
01.April- 31.Oktober 2015
Mittwoch – Sonntag von 10.00 – 15.00 Uhr
Preise:
Erwachsene: 4,00 €
Kinder, Schüler (ab 6 Jahre bis 16 Jahre): 3,00 €
Familienkarte (2 Erwachsene und max. 3 Kinder): 8,00 €
Gruppen (ab 15 Personen): Erwachsene 2,50 € und Kinder 1,50 €
Das BIZ Geopark liegt zwischen Joachimsthal und Angermünde. Parkplätze für PKW und Bus sind vorhanden.