Fast wie mit Wasserfarben koloriert wirkt der Blautopf, ein Karstquellsee im baden-württembergischen Blaubeuren, 16 Kilometer westlich von Ulm. In dem Gebirge um den Blautopf herum befindet sich ein großes weitverzweigtes Höhlensystem. Hier werden große Wassermassen gesammelt und drängen in dem kleinen Gewässer wieder an die Oberfläche. Das aus dem Karstgestein hervorströmende Wasser der zweit-wasserreichsten Quelle Deutschlands schimmert in blau und grün – mal mehr, mal weniger intensiv, je nach Lichteinfall. Die blaue Farbe kommt aufgrund des physikalischen Effekts der Lichtstreuung an so genannten nanoskaligen Kalkpartikeln zustande. Die Färbung zeigt sich vor allem nach längerem Regen – der See kann durchaus auch einmal „normaler“ daherkommen.
Zahlreiche Sagen und Legenden ranken sich um den Blautopf: So soll die Färbung dadurch entstanden sein, dass täglich ein Tintenfass in den kleinen See geschüttet wurde. Auch um die Tiefe des Gewässers spinnt sich der Volksglaube, der Blautopf sei bodenlos (tatsächlich ist er un die 20 Meter tief). Auch die Geschichte von der Schönen Lau, Tochter einer Menschenfrau und eines Wassernix aus dem Schwarzen Meer, trägt zum Zauber des Ortes bei.
Am Blautopf gibt es ein historisches Hammerwerk, das vom Wasser der Quelle angetrieben wird. Die historische Altstadt gilt als eine der besterhaltenen, mittelalterlichen Altstädte im Land und lädt zum Spaziergang oder zur Einkehr ins Café ein.
Es gibt zahlreiche Parkmöglichkeiten in Blaubeuren.